Leckerer Schulhof

Ein Schulgarten ist ein idealer Lernort für nachhaltigeres Essen. Aber nicht jede Schule hat Platz dafür. Deshalb hat sich das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) auf die Suche nach Alternativen zum klassischen Schulgarten gemacht. Herausgekommen ist eine Sammlung von Praxisbeispielen mit kreativen Garten- und Pflanzideen. Angefangen bei kleinen Fensterbank-Projekten bis hin zu einem externen Schulgarten. Wenn Schülerinnen und Schüler gemeinsam Gartenprojekte planen und umsetzen, tun sie vor allem eines: Für das Leben lernen. Sie erfahren, wie sie ihr Schulgelände verändern und gestalten können. Das schafft Selbstwirksamkeit und damit eine wichtige Grundlage, auch andere Dinge im Schulumfeld und im eigenen Leben verändern zu können.

Ganz nebenbei macht ein essbarer Schulhof Gemüseanbau erlebbar und erlaubt Unterricht zum Riechen, Schmecken und Anfassen. Dabei sind der Fantasie kaum Grenzen gesetzt. Oder hätten Sie gedacht, dass Salat an kahlen Mauern wachsen kann oder sich das Dach einer Brauerei für einen Schulgarten eignet?

Die Ideen sind zusammengestellt in einem neuen Internetbeitrag: https://www.bzfe.de/bildung/lernort-schule-und-kita/gartenideen-fuer-eine-essbare-schule/

Wie vielfältig sich ein Garten in den Unterricht einbinden lässt, zeigt die Broschüre Schulgarten im Unterricht vom Bundesinformationszentrum Landwirtschaft:https://www.ble-medienservice.de/3939/schulgarten-im-unterricht-projektideen-zum-zeichnen-messen-und-beobachten?number=3939

Weitere passende Unterrichtsvorschläge gibt es vom BZfE, zum Beispiel zum „Gemüseanbau DIY“ mit passenden Rezepten im Baustein „Gemüsevielfalt entdecken“: https://www.ble-medienservice.de/3895/gemuesevielfalt-entdecken-bausteine-zur-ernaehrungsbildung-fuer-die-sekundarstufe-i?number=3895

Quelle: www.bzfe.de

Superfood – super vor allem in Rhetorik

Was Produktionstechnik, Lifestyle, Marketing und Medien als Trendtreiber veranstalten. Da gebe ich gern den Wortlaut meiner Kollegin „eins zu eins“ weiter.

Was oder wer macht eigentlich Lebensmittel zu „Superfood“? Diese Frage beantwortete Ernährungswissenschaftlerin Julia Sausmikat von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen bei einer Superfoods-Fachkonferenz des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) und des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) Anfang Juli 2022 in Berlin. Das Angebot pflanzlicher Produkte in diesem Gesundheitsmarkt ist vielfältig: Dazu gehören Superfruits wie Acai- und Gojibeeren oder Supergreens aus Algen, als Grüntee-Pulver („Matcha“) oder Brokkoli. Zu den Superseeds zählen beipielsweise Chia-, Hanf- oder Leinsamen, als „Supergrains“ werden Pseudogetreide (Quinoa, Amarant) oder die Körner von Hirsearten (z. B. Teff, Fonio) bezeichnet.

Entwicklungen in Lebensmittelproduktion und Verarbeitungstechnik haben diese neue Produktvielfalt möglich gemacht. So stammen Spirulina-Algen heute vielfach aus Aquakultur, exotische Beerenfrüchte kommen gefriergetrocknet als Pulver oder Pürees in den globalen Handel. Saaten und Samen dienen als Zutat in Backwaren oder Müslimischungen, Quinoa- oder Amarantmehle werden hochpreisig in arzneiähnlichen Kapseln zur Nahrungsergänzung verkauft. Und im Getränkebereich sind Pulver oder Konzentrate aus Aroniabeeren, Ingwer, Hagebutten oder Gerstengras für Smoothies und „Supershots“ im Angebot.

Parallel haben sozialgesellschaftliche Strömungen neue Marktdimensionen erschlossen – zumal Superfoods gut zu verwandten Trends wie „Clean Eating“ und veganen, pflanzen- oder rohkostbetonten Ernährungsformen passen. Superfoods seien die Antwort auf heutige Herausforderungen in Sachen Lifestyle, so Sausmikat Sie versprechen Selbstoptimierung für mehr Leistung und Erfolg oder können die eigene Identität und ethische Anliegen zum Ausdruck bringen. Dabei spielen Internet und Influencing eine wichtige Rolle. Sie idealisieren sogenannte „primitive“ Ernährungskulturen oder Utopien als Antwort auf gefühlte Krisen globaler Gesundheits- und Agrifood-Systeme. „Viele der exotischen Superfoods sind in ihren Ursprungsländern als Lebensmittel für die Nährstoffversorgung der dortigen Bevölkerung von Bedeutung, aber hier bei uns besteht dafür kein Bedarf“, kritisierte die Lebensmittelexpertin mit Blick auf die Welternährung.

Insbesondere Marketing und Medien sind die Trendtreiber, die ein Lebensmittel als Superfood promoten – häufig mit Botschaften, deren Wahrheitsgehalt zweifelhaft ist, wie die Verbraucherschützerin an Beispielen deutlich machte: So werden in der Werbung manchen Superfoods heilende Wirkungen bei Krebs, Diabetes oder Demenz zugeschrieben bzw. Schönheit, Schlankheit und Anti-Aging versprochen. Das unkritische „Storytelling“ in den Sozialen Medien mit ihrer algorithmischen Multiplikation führe zusätzlich zu einem Effekt, den Sausmikat als „Superfoodisation“ bezeichnete. Dabei ist ein Missbrauch von Ernährungs- und Gesundheitsaussagen weit verbreitet, dem mit einem umfassenden Monitoring begegnet werden sollte – um wirtschaftliche wie gesundheitliche Nachteile für die Verbraucherinnen und Verbraucher abzuwenden.

Quelle: www.bzfe.de (Bundeszentrum für Ernährung)

Weitere Infos:

Joint Meeting „Super(?)foods and Supplements – Risky or Healthy?” am 30.6. und 1.7.2022, gemeinsame Veranstaltung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) und des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL):

www.bvl.bund.de/superfoods
www.bzfe.de/lebensmittel/trendlebensmittel/
www.verbraucherzentrale.nrw/wissen/lebensmittel/gesund-ernaehren/superfood-diese-alternativen-sind-gesund-und-guenstig

Planetary Health Diet

… wie wir durch unsere Ernährung den Planeten schützen können. Geht das auch nach den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE)?

Die Planetary Health Diet ist ein globales Konzept, um eine Weltbevölkerung von 10 Mrd. Menschen im Jahr 2050 mit Fokus auf die Einhaltung der planetaren Grenzen zu ernähren. Neben der Deckung des Energie- und Nährstoffbedarfs ist es das Ziel, ernährungsmitbedingte Krankheiten sowie die Gesamtsterblichkeit zu reduzieren. Die in Deutschland abgeleiteten DGE-Empfehlungen sollen die Bevölkerung mit allen Nährstoffen gesundheitsfördernd und bedarfsgerecht ernähren. Auch hier fließen evidenzbasierte Erkenntnisse zur Prävention ernährungsmitbedingter Krankheiten sowie Nachhaltigkeitsaspekte ein. Dabei sind die DGE-Empfehlungen auf die Ernährungsgewohnheiten, die lokale Lebensmittelproduktion und kulturellen Gegebenheiten in Deutschland abgestimmt.

Worin unterscheiden sich die beiden Ernährungsempfehlungen der DGE und die Planetary Health Diet?

„Wesentliche Unterschiede zeigen sich aus der globalen versus deutschlandspezifischen Betrachtung und bei der Ableitung der Lebensmittelmengen, vor allem bei Milch und Milchprodukten“, sagt Prof. Dr. Bernhard Watzl, Vizepräsident der DGE und Vorsitzender der DGE-Arbeitsgruppe lebensmittelbezogene Ernährungsempfehlungen. Die Planetary Health Diet empfiehlt max. 500 g Milchäquivalente pro Tag, d. h. Milchprodukte werden in die zu ihrer Herstellung verwendete Milch umgerechnet. Für die Orientierungswerte der DGE ergibt sich umgerechnet in Milchäquivalente eine Spanne von 596-728 g/Tag, damit liegen sie deutlich höher als die der Planetary Health Diet. Dieser Unterschied beruht in erster Linie auf der Verwendung unterschiedlicher Grundlagen für eine adäquate Calciumzufuhr. Die Planetary Health Diet nimmt hierfür eine wesentlich geringe Menge als die Referenzwerte der D-A-CH-Gesellschaften oder der WHO an. Besonders kritisch ist dies für die Gruppe der Kinder und Jugendlichen, da diese einen höheren Calciumbedarf zum Aufbau einer optimalen Knochendichte als Erwachsene haben.

Auch in der Energiezufuhr ergeben sich Unterschiede. Während die Planetary Health Diet von 2.500 kcal/Tag ausgeht und nicht nach Alter und Geschlecht differenziert, liegt die Spannweite bei der DGE bei 1.600-2.400 kcal/Tag. Die tatsächliche mittlere Energiezufuhr liegt in Deutschland lt. Nationaler Verzehrsstudie II (NVS II) bei ca. 2000 kcal/Tag. Eine tägliche Energiezufuhr von 2.500 kcal könnte ohne gesteigerte körperliche Aktivität das Übergewichts- und Adipositas-Problem in Deutschland noch verstärken.

Ernährungsgewohnheiten in Deutschland stark verbesserungswürdig

Die verzehrten Lebensmittelmengen in Deutschland weichen erheblich von den Angaben der beiden Ernährungsempfehlungen ab. Die Daten der NVS II zeigen, dass es bei der Ernährungsweise insgesamt Optimierungsbedarf gibt. Die Zufuhr von Gemüse, Fisch und Öl liegt deutlich unter den Orientierungswerten der DGE sowie den Empfehlungen der Planetary Health Diet, während bei Fleisch, vor allem rotem Fleisch sowie Zucker die Zufuhr deutlich höher ist. Die Ernährungswirklichkeit in Deutschland steht damit im deutlichen Kontrast zu den beiden Ernährungsempfehlungen. Dieser Aspekt stellt die zentrale Herausforderung für die Umsetzung einer gesundheitsfördernden und nachhaltigeren Ernährung dar.

Quelle: DGE

 

Pflanzendrinks – ein Alternative zur Milch?

Immer mehr Verbraucher und Verbraucherinnen verzichten auf Kuhmilch und greifen zu pflanzlichen Alternativen. Aber welche Pflanzendrinks schmecken auch im morgendlichen Kaffee und lassen sich gut aufschäumen?

Damit der Milchschaum auf dem Cappuccino locker und zugleich cremig ist, muss vor allem das Zusammenspiel von Fett und Eiweiß stimmen. Das Eiweiß in der Milch macht den Schaum stabil, und das Fett ist ein wichtiger Geschmacksträger und sorgt gleichzeitig für Cremigkeit. Da kann nicht jeder Pflanzendrink mit der Kuhmilch mithalten.

Sojadrinks sind der Klassiker unter den pflanzlichen Alternativen und in ihrer Zusammensetzung der Milch am ähnlichsten. Da sie relativ eiweiß- und fettreich ist, lässt sie sich auch gut aufschäumen. Bei zu viel Säure im Kaffee flockt sie aber leicht aus – ebenso wie Mandeldrinks. Eine Alternative sind Haselnussdrinks, die geschmacklich sehr gut zu den Kaffeearomen passen. Cashewdrinks lassen sich einfach selbst zubereiten und bilden aufgrund des hohen Eiweiß- und Fettgehalts eine gute Schaumkrone. Ihr Geschmack ist im Kaffee aber gewöhnungsbedürftig.

Im Trend liegen Haferdrinks, die dem Kaffee eine angenehm süßliche Note verleihen. Der Schaum ist passabel und besser als bei Reisdrinks, die kaum Fett und Eiweiß enthalten. Dafür können Reisdrinks mit einem dezenten Geschmack punkten, der den Umstieg von Kuhmilch auf Pflanzendrink im Kaffee erleichtern kann. Auch „Dinkelmilch“ ist eine gute Wahl. Sie gibt dem Heißgetränk eine leicht karamellige Note und bildet einen luftigen Schaum mit gutem Stand.

Inzwischen gibt es für viele Pflanzendrinks auch spezielle Barista-Varianten, die durch den Zusatz pflanzlicher Öle besser schäumen. Allerdings sind sie nicht nur deutlich teurer, sondern auch kalorienreicher und enthalten meist auch mehr Zusatzstoffe als die herkömmlichen Drinks.

Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten. Daher gibt es den idealen Milchersatz für den Kaffee nicht. Am besten probiert man sich durch das Sortiment und testet auch verschiedene Marken und Hersteller. Wer eine besonders nachhaltige Wahl treffen möchte, greift zu Milchalternativen mit Zutaten europäischer oder deutscher Herkunft.

Aktuelle Zahlen bestätigen den Trend zu Pflanzendrinks, die je nach Sorte eine klimaschonende und tierfreundliche Alternative zur Milch sein können. Der Calciumanteil, der neben Vitamin D wichtig für die Knochenfestigkeit ist, entspricht jedoch nicht immer dem der Milch. Hier müssen wir Verbraucher mit calciumreichem Mineralwasser nachhelfen und besonders auf eine gesunde Ernährung achten.

Quelle: Bundeszentrum für Ernährung (https://www.bzfe.de/)

Zu gut für die Tonne – oder Weniger ist mehr

(BZfE) – Lebensmittel sind wertvoll – von der Erzeugung bis in die Küche ist es ein langer Weg. Lebensmittel sind zu schade und zu teuer zum Wegwerfen.

Wer seine Einkäufe und sein Essen gut plant, wirft in der Regel weniger weg und spart Geld. Ein Wochenplan hilft dabei. Was soll es an welchem Tag zu essen geben? Gerichte mit frischen oder nur kurz haltbaren Lebensmitteln am besten in den ersten Tagen nach dem Einkauf einplanen, damit diese zuerst verbraucht werden. Wie viele Personen essen mit? Welche Zutaten werden benötigt? Was noch im Vorrats- oder Kühlschrank vorhanden ist, muss nicht eingekauft werden. Alles, was fehlt, kommt auf einen Einkaufszettel.

Beim Planen hilft auch ein Blick auf die Wochenangebote im Supermarkt. Was gibt es gerade im Angebot? Obst und Gemüse ist in den Hauptangebotszeiten in der Regel preiswerter zu haben als sonst. Wer dann gleich größere Mengen einkauft, kann durch Einkochen oder Einfrieren auch selber Vorräte anlegen. Leckere Fruchtaufstriche und Konfitüren lassen sich mit Obst der Saison relativ schnell und einfach selber herstellen. Gemüse und Obst zu Sonderpreisen gibt es vor allem auf Wochenmärkten kurz vor Schluss.

Bei mehreren Personen im Haushalt lohnen eher Großpackungen als einzeln Verpacktes, z. B. ein 500-Gramm-Becher Jogurt statt einer Viererpackung. Umgekehrt gilt aber auch, dass man sich nicht zum Kauf von Großpackungen verleiten lassen sollte, wenn nur kleine Mengen gebraucht werden. Dann lieber zu loser Ware greifen. Sonst landet das Zuviel am Ende auch im Müll. Beim Preisvergleich immer auf die Füllmengen achten und die Grundpreise vergleichen. Eigenmarken des Handels sind qualitativ oft gleichwertig, aber preiswerter als Markenprodukte. Zum Einkaufen eine Einkaufstasche oder einen Korb mitnehmen. Das schont die Umwelt und den Geldbeutel.

Sie wünschen im Rahmen der Ernährungsberatung ein Einkaufstraining? SOfern wir Sie noch nicht darauf angesprochen haben, so sprechen Sie uns gerne darauf an.

Quelle: www.bzfe.de

Mehr unter:

www.zugutfuerdietonne.de/tipps-fuer-zu-hause/gut-planen

www.bzfe.de/nachhaltiger-konsum/lagern-kochen-essen-teilen/meal-prepping/


www.bzfe.de/lebensmittel/zubereitung/